Dienstag, 22. März 2016

Kurkuma-Eier und eine Grundsatzdiskussion

Bald ist Ostern. Juchu! Da gibt's natürlich gefärbte Ostereier - dieses Jahr sogar natürlich gefärbt - natürlich! Haha...ok, war nur in meinem Kopf lustig.
Ich habe das gestern mal ausprobiert:

Färbesud herstellen:
3 Töpfe befüllen: in einen 4 Teelöffel Kurkuma, in den nächsten so 'ne Handvoll TK-Blattspinat und als drittes 1/3 Glas Rotkohl, jeweils einen halben Liter Wasser drauf, einmal aufkochen und dann 30 Minuten köcheln lassen. Abkühlen lassen, durch ein Sieb (für grobe Stücke) bzw. durch Kaffee- oder Teefilter kippen in eine Schüssel oder ein Glasgefäß (Schraubglas, Einmachglas...). Feddich.

Eier hart kochen.

Färben:
Eier in die Färbesude (-suds? Was ist denn wohl die Mehrzahl von Sud? ...ah Duden sagt: Sude) legen und laaaaange liegen lassen. Ich habe ca. eine Stunde lang gefärbt.

Fazit:
Kurkuma ist der Knaller. Schon nach ein paar Minuten war eine deutliche Gelbfärbung zu sehen.
Die anderen beiden hätten wohl mehr Zeit vertragen können.
Der Rotkohl färbte ein schwaches blau. Ganz nett.
Der Spinat war ein kaum sichtbares dreckiges helles Grün. Hat mich nicht so begeistert.

Unten gibt's noch weitere Links mit Tipps....werde in Zukunft auch mal Säfte ausprobieren.


Nun haben sich unter dem Facebook-Post von 1 Million Women ein paar kritische User gemeldet mit folgenden Argumenten:
  • Hennen werden "versklavt", schlecht behandelt
  • Für jede Legehenne wird ein männliches Küken geschreddert
  • Wie kann man den Artikel mit einer Palmöl-Verteufelung anfangen, aber trotzdem Hennenverslavung in Kauf nehmen und sogar unterstützen?
  • Studien werden zitiert, was wohl umweltschädlicher ist: Palm-Öl-Herstellung oder Tierhaltung?
Dazu fällt mir ein:
Jeder sollte die Welt ein Stückchen besser machen, auf seine Weise mit seinen Mitteln. Der ideale Weltverbesserer fährt nur Fahrrad, isst vegan, hat kein Smartphone und lebt müllfrei? Kommt schon, das ist schon heftig. Wer ist so "perfekt?Das ist schon echt anstrengend. Vielleicht lebt jemand komplett müllfrei, muss aber trotzdem mit dem Auto pendeln (und kommt auf dem Weg sicherlich am unverpackt-Supermarkt vorbei, bestimmt!).
Ich finde den Ansatz schonmal super, dass, wenn wir schon Ostereier haben wollen, sie dann mit Wald- und Wiesenzeugs färben. Den Farbsud habe ich - ehrlicherweise- auch in einem Stahltopf eines kapitalistischen Großkonzerns hergestellt - ein hangetöpferter Krug und ein Lagerfeuer waren grad nicht zur Hand. Wie kapitalistisch von mir. *Ironie*

Wird klar, was ich meine? Essen wir einfach weniger Eier, die dafür Bio, und färben sie natürlich, wie wäre das? Und das Osternest (natürlich selbst gebastelt aus alten Zeitungen) bringe ich mit ÖPNV zu meinen Lieben, versprochen. Und die Petition gegen das Kükenkükenschreddern habe ich auch schon unterschrieben. Obwohl ich mich da dann frage: wohin mit all den Hähnen? Kriegt dann jeder Petitionsunterschreiber einen fürs Wohnzimmer?




Say "no" to palm oil and excess packaging this easter. We love this DIY because it's planet friendly and you can still eat the eggs afterwards. Just gorgeous.
Posted by 1 Million Women on Dienstag, 22. März 2016


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An diese Seite habe ich mich gehalten :farbenundleben.de
Artikel von 1 Million Women
wurde bei FB gepostet: my.chicagobotanic.org
Avaaz-Petition gegen Kükenschreddern

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