Mittwoch, 11. November 2015

Hört auf zu jammern!

Mal kurz Dampf ablassen im Bezug auf ein Thema: das ewige Gejammere, was von uns Frauen (im Bezug auf Äußerlichkeiten wie Dessous, Figur etc.) erwartet wird oder uns sogar aufgezwungen und diktiert wird. Beschäftigt mich immer häufiger, vor allem, wenn man feministischen Diskussionen im Netz folgt. Deswegen jetzt mal mein Zurück-Gemotze:

1. Ihr habt die Wahl! 
Zieht einfach an, was ihr schön und bequem findet (und meinetwegen fair und nachhaltig)! Macht z.B. unbequem-aber-sexy-Trends bei Unterwäsche nicht mit! (Ist gerade Unterwäsche nicht sowieso eher Mittel zum Zweck beim Intim-Werden? Und wird das nicht trotzdem stattfinden, auch wenn man Schlichtes und Bequemes trägt? Der Partner wird kaum das Gespräch oder sogar den Sex verweigern, geschweige denn die Biege machen, weil ihm nicht genug Push im BH ist oder das Höschen nicht knapp genug. Ziemlich sicher. Fragt ihn.) Entscheidet euch bewusst gegen bestimmte Produkte und kommuniziert das in eurer Reichweite. Zeigt nicht nur meckernd auf die sexistischen Werbekampagnen. Und - Kapitalismus, meine Lieben - solange genug Menschen sexistische, unbequeme, lügende Produkte kaufen, wird kaum ein Konzern diese Sachen aus dem Sortiment nehmen.

2. Der Zwang: wirklich nur für Frauen? 
Von aufgezwängten, scheinbar diktierten Schönheitsidealen sind doch nicht nur Frauen betroffen. Es werden ebenso männliche Körperbilder verbreitet, die nicht der Realität entsprechen. Das Unterwäschemodel, der Coca-Cola-Lieferant, die Magic-Mike-Darsteller, die Parfüm-Werbung-Typen, der entspannte lächelnde saubere Häusle-Bauer: auch Männer werden in der Werbung und im TV überwiegend unrealistisch dargestellt. Jedoch würde kein Mann, den ich kenne, sich unbequeme Klamotten kaufen, nur weil irgendein Adonis von einem Werbeplakat schmalzt. Sehen die gar nicht ein. Merkt ihr was?

3. Das Ideal: nur von Männern diktiert? 
Mir ist es noch nie passiert (auch in meinem Bekanntenkreis nicht), dass ein Mann mir oder einer Freundin gesagt habe, man sei zu dick oder könnte ja auch schlanker sein. Diätkommentare kommen extrem selten vor, und dann am ehesten von Frauen. Ganz großartig auf einem Familienfest damals: die Großtante, die uns Mädchen (Cousine, 9 Jahre, und mir, 13 Jahre) sagte, wenn man eine schmale Taille haben wolle, müsse man sich eben das Stück Sahnetorte verkneifen.

4. Die Nachfrage: wirklich nur von Männern? 
Wieviele Frauen rennen in Filme mit Daniel Craig und Channing Tatum und bewundern deren durchtrainierte Körper in sauteuren gutsitzenden engen Anzügen? Das ist dann witzig. Eine sexuelle Revolution. Emanzipiert. Und eben genauso sexy-schönheits-orientiert wie bei Männern. Gehen Männer jedoch ins Kino, weil sie Angelina Jolie scharf finden oder ist der Fummel irgendeiner Plakatperle heiß, bezeichnet man sie als sexistisch und patriachal.
Zweierlei Maß. Daneben.

Das Fazit:
Es ist mir zuwider, mit zweierlei Maß zu messen und nur jammernd auf andere (wie Unterwäsche-Bewerber) zu zeigen. Wir wissen doch wohl alle, dass die Medienwelt häufig nicht die Realität widerspiegelt, weder die weibliche, noch die männliche.
Wir sind alle in der Lage, zwischen einem bearbeiteten Plakat und einem realen Menschen direkt neben uns zu unterscheiden. Können wir irgendjemandem (Frauen wie Männern) verübeln, sich gerne schöne Menschen (Frauen wie Männer) in Filmen anzusehen?
Jeder für sich kann im Kleinen Konsum- und Schönheitsentscheidungen für sich selbst und sein Leben treffen und sollte offen und respektvoll mit seinem Umfeld über Erwartungen aneinander diskutieren. JETZT bitte. Danke.

Donnerstag, 29. Oktober 2015

Disney zockt ab - deutsche Kinos boykottieren, u.a. Star Wars

Ich bin auf Spiegel Online über einen Artikel gestolpert, der berichtet, dass viele deutsche Kinos Disney-Filme (und somit auch den neuen Star-Wars-Film) boykottieren.

Disney hat wohl heftige Verleihbedingungen, z.B. verlangt der Konzern 53% des Ticketpreises als Miete von den Kinos. Bei solchen Zahlen wundere ich mich auch nicht mehr über Kinoticket-Preise, die gefühlt extrem gestiegen sind in den letzten Jahren.

So sehr ich auch Star-Wars-Fan bin und diesen Film sehnlichst erwarte, ich bewundere die Kinobetreiber, die ihrer Linie treu bleiben und aus sehr verständlichen Gründen ihren Boykott durchziehen.
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SpiegelOnline-Artikel: "Die Macht erwacht nicht überall"

Montag, 19. Oktober 2015

Das mit den Word-Dokumenten...

Ich kriege im Jahr 2015 die Krise, wenn über große Mailverteiler (die z.B das ganze Unternehmen informieren) immernoch Word-Dokumente verschickt werden.

Es existieren mittlerweile wirklich viele Word-Versionen. Andere nutzen auch die open-source-Alternativen wie LibreOffice Writer...
Ursprüngliche Formatierungen und Sonderzeichen kommen entweder gar nicht oder verändert an.
Noch dazu ist es in meinem Kopf sehr unschlau, das originale Firmen-Brief-Layout und Logo in einer bearbeitbaren Datei rumzuschicken, was dann mit Leichtigkeit einfach so abgespeichert und nur der Text verändert werden kann. Gut, man kann natürlich sich auch das Layout bei einer PDF-Datei abgucken. Macht es aber immerhin schwerer.

Donnerstag, 8. Oktober 2015

Hör-Empfehlung: Podcast-Folge über Depression

In einer Folge des WRINT-Podcasts spricht Sven Menke sehr offen über seine Depression.

Das Hören dieses Podcasts hat mir vieles klarer gemacht. Ich denke, dass ich Menschen mit Depressionen dadurchein ein bisschen besser nachvollziehen kann.
Doch wie Sven auch sagt: erst, wenn du diese Krankheit selbst hattest oder hast, kann man vollständig VERSTEHEN, was das bedeutet.

Ein erwähntes Thema sollte sich JEDER zu Herzen nehmen:
"Was macht Erwachsensein aus? Verantwortung für das eigene Leben übernehmen." Jawoll.

Nun wünsche ich mir noch eine Welt, in der mehr Männer häkeln und stricken, so wie Sven.

Mittwoch, 7. Oktober 2015

Webseiten-Tipp: lol my thesis

"Wenn man etwas nicht einfach erklären kann, hat man es nicht verstanden." 
(A. Einstein)
Wenn du es schaffst, deine Doktorarbeit sogar in nur einem Satz zusammenzufassen, schafft deine Diss es vielleicht auf die Webseite lolmythesis.com.
Sehr netter Zeitvertreib bei der Kaffeepause mit anderen Doktoranden.

Unterschätzter Twitter-Account

Ich möchte an dieser Stelle einen sehr wichtigen, aber dennoch kaum gefavten und retweeteten Twitter-Account benennen:

den Twitter-Account der Deutschen Bahn
Abteilung Nahverkehr NRW

Wer auch immer dahinter sitzt, diese Menschen informieren uns Berufspendler live über Verspätungen, Ausfälle und deren Gründe. Beim Schichtwechsel kommt manchmal noch ein Spruch daher...natürlich favt das kaum jemand.
Retweets sind halt auch nicht alles, meine liebe Twitter-Community.


Mittwoch, 30. September 2015

There are no rules in fashion but one

Großartige Kampagne von H&M:
Link: H&M Close the Loop – Sustainable fashion through recycled clothes


Ein Querschnitt durch die Weltbevölkerung & ein Brechen mit auferlegten Modetabus mit der Message, nachhaltig mit Mode umzugehen.
Finde ich aus Gleichberechtigungssicht großartig.

Auch wenn das natürlich die sehr vielen kritischen Argumente gegenüber H&M nicht komplett wegwischt. Stichworte Arbeitsbedingungen, Löhne, Nachhaltigkeit bei der Produktion und und und. Das sollte man darüber nicht vergessen. Passend dazu spielt Youtube gleich danach eine sehr kritische Doku über den Konzern ab.

Freitag, 25. September 2015

mamikreisel nur für Mamis? #Gleichberechtigung

Ich bin aus finanziellen und nachhaltigen Gründen großer Fan von Second-Hand-Läden und -Portalen wie mamikreisel.de, einem Portal für gebrauchte Kinderklamotten und Umstandsmode.

Neulich stellten sich bei mir alle Nackenhaare auf:
In einer Benachrichtigungsmail des Portals stand tatsächlich, dass "Mami <Benutzername> irgendwas reduziert hat" oder so ähnlich. In den Forenrichtlinien werden die User des Portals nur als Mamis bezeichnet.

Es kaufen und verkaufen doch nicht nur Mamis Kinderklamotten oder wollen sich über Kind-Angelegenheiten austauschen. Was ist mit Vätern, Verwandten und Freunden? Werden Väter oder Patentanten abgemeldet oder aus Tauschbasarveranstaltungen rausgeschmissen (s. Link unten)? (rhetorische Frage, natürlich nicht....)
Ich kaufe dort gerne für mein Patenkind ein und bin keine Mami.
Bei der Umstandsmode vermute ich, dass tatsächlich eher (schwangere) Frauen sich dafür interessieren.

Ich persönlich habe auch was gegen das Wort "Mami". Das klingt leider nach dem sächsischen "Muddi" und nach dem letzten Jahrhundert. Aber das ist eher eine Geschmackssache. Das Argument stelle ich gerne zurück.

Ich kann verstehen, dass die Domain nicht mal eben umbenannt werden kann.

Ich würde mich freuen, wenn die Betreier des Portals eine neutrale Formulierung für die Inhalte wählen würden. Wie wäre es mit "Kreisi" oder "User"?

Ich habe dem sog. mamisupport eine Mail geschrieben...mal sehen, was daraus wird.
Trotzdem: an sich ein sehr gutes Portal, das ich weiterempfehle.
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Links zum Thema:
Das mamikreisel-Portal: http://www.mamikreisel.de/
Blog-Eintrag vom Energieanbieter entega über die Motivation für 2nd-Hand-Portale und deren Vorteile
Tauschbasar für Mamis und Schwangere (nicht für Väter?)in Berlin: Himbeer Berlin Magazin